Neben der gesellschaftlichen Entwicklung im Hinblick auf den Erwerb von Medienkompetenz hat insbesondere die Corona-Pandemie die enorme Bedeutung des digitalen Lernens aufgezeigt. Im Rahmen des Digitalpaktes wurde unsere Schule u.a. mit mobilen Schüler-Endgeräten ausgestattet, sodass jede Schülerin/jeder Schüler mit einem I-Pad arbeiten kann. Die Geräte werden u.a. begleitend im Unterricht als zusätzliches Förderinstrument, zur Recherche bei Facharbeiten, zum Erwerb von Basiskompetenzen und zur Lerneingangsdiagnose verwendet. Darüber hinaus verfügen die Klassenräume über digitale Wandtafeln.

Über IServ oder weiteren Plattformen wird sowohl Schülerinnen/Schülern als auch Lehrerinnen und Lehrern ein zeitnaher Austausch (Lerninhalte, wichtige Informationen) ermöglicht. Die Richtlinien und Vorgaben der Datenschutzbestimmungen werden dabei eingehalten.

Zum Unterricht gehören regelmäßige Besuche außerschulischer Lernorte. Mit der Bildung von Lesemotivation setzt die Erich-Kästner-Schule einen wichtigen Schwerpunkt in der Leseförderung. Es soll dabei die Fähigkeit (weiter)entwickelt werden, Bücher als etwas Bedeutungsvolles wahrzunehmen, ihnen positive Leseerwartungen entgegenzubringen, Ausdauer zu fördern und das Bedürfnis nach Verstehen aufrecht zu erhalten. Die Kinder erhalten die Möglichkeit, Texte bedürfnisbezogen auszuwählen, um eigene Erfahrungen und Gefühlserlebnisse mit dem Lesen zu verbinden und diese zu genießen. Hierzu besuchen die Schülerinnen und Schüler alle vier Wochen die örtlichen Büchereien. Bei der Recherche und Auswahl geeigneter Literatur erhalten sie Unterstützung durch zwei Lehrkräfte.

In der Woche vor den Sommerferien finden in der Regel Projekttage statt, an denen alle Schülerinnen und Schüler des jeweiligen Standorts teilnehmen. Im Rahmen dieser Projekttage werden Kunstausstellungen durchgeführt oder gemeinsame Ausflüge z.B. zu Bauernhöfen, Tierparks, Tierheimen und Tierärzten unternommen. So werden viele unterschiedliche Sinne angesprochen und ein Thema kann für alle Schülerinnen und Schüler auf unterschiedlichen Niveaus behandelt werden.

In enger Abstimmung mit der Heimatschule können Tests, Klassenarbeiten, Klausuren, Vergleichsarbeiten etc. in der Erich-Kästner-Schule geschrieben werden. Die Entscheidung darüber wird aber in der Regel gemeinsam mit den Therapeuten der Tagesklinik getroffen. Eine Bewertung erfolgt ebenso wie die Ausstellung von Zeugnissen durch die Lehrer der Heimatschule.

Voraussetzung für den Besuch der Erich-Kästner-Schule ist die Aufnahme in die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Borken oder in Gronau.

In einem Vorgespräch mit einem Mitarbeiter der Institutsambulanz wird überprüft, ob ein geeignetes Angebot zur Behandlung gemacht werden kann. Über eine Warteliste werden die Familien verständigt, sobald ein Behandlungsplatz frei ist. Die Einweisung eines niedergelassenen Arztes (in der Regel Kinder- oder Hausärzte, Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychotherapeuten) führt dann zur Aufnahme.

Die Sekretariate der Tageskliniken erreichen Sie unter folgenden Telefonnummern:

Tagesklinik Borken:      02861-942410 (montags bis freitags von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr)

Tagesklinik Gronau:     02562-9921810 (montags bis donnerstags von 8:30 Uhr bis 16:00 Uhr).

Weitere Informationen zu den beiden Tageskliniken erhalten Sie unter der jeweiligen Homepage: www.Tagesklinik.Borken@lwl.org und www.Tagesklinik.Gronau@lwl.org .

Die Erich-Kästner-Schule nimmt Schülerinnen und Schüler auf, die in der Tagesklinik länger als vier Wochen teilstationär behandelt werden und daher nicht am Unterricht ihrer Heimatschulen teilnehmen können. Außerdem müssen sie in Deutschland in einem Schulverhältnis stehen (Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II).

Durch den Besuch unserer Schule entstehen keine Fehlzeiten an der Stammschule der Schülerin/des Schülers, die auf einem Zeugnis dementsprechend auch nicht als entschuldigte Fehlstunden zu dokumentieren sind (s. SchulG NRW § 21 Absatz 2).

In Einzelfällen kann die Erich-Kästner-Schule psychisch erkrankte Schülerinnen und Schüler prä- oder poststationär aufnehmen. Konkret bedeutet dieses: Ist eine Aufnahme einer Schülerin/eines Schülers in eine der beiden Tageskliniken geplant, kann diese/r in enger Absprache zwischen Tagesklinik, Heimatschule und Erich-Kästner-Schule nach Zustimmung der Schulaufsicht (Bezirksregierung Münster) in die Erich-Kästner-Schule aufgenommen werden.

Das Schulgesetz des Landes NRW bestimmt im § 21 Absatz 2:

„Die Schule für Kranke unterrichtet Schülerinnen und Schüler, die wegen einer stationären Behandlung im Krankenhaus oder einer vergleichbaren medizinisch-therapeutischen Einrichtung mindestens vier Wochen nicht am Unterricht ihrer Schule teilnehmen können. Sie unterrichtet auch kranke Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Schulen für Kranke können im Verbund geführt werden oder in einen Verbund nach § 20 Abs. 5 einbezogen werden.“

Das Kollegium der Erich-Kästner-Schule kooperiert intensiv mit Ärzten, Therapeuten, Pflege- und Erziehungsdienst, Erziehungsberechtigten, Lehrkräften der Heimatschule, Sozialarbeitern, Vertretern der zuständigen Jugendämter und vielen weiteren beteiligten Professionen bzw. Institutionen.

Sowohl im Primar- als auch im SEK I / SEK II-Bereich arbeiten zwei zertifizierte Beratungslehrkräfte. Es ist gängige Praxis, Schülerinnen und Schüler, Eltern und andere Kooperationspartner über Bildungsmöglichkeiten, Schullaufbahn und Erziehungsziele zu beraten und sie bei der Wahrnehmung entsprechender Möglichkeiten und Angebote zu unterstützen.

Besondere Bedeutung in der Schullaufbahn eines Kindes hat der Übergang auf eine weiterführende Schule nach der 4. Klasse. Auch die Umschulung in eine andere Klasse oder auf eine andere Schule ist manchmal indiziert.

Auch bei konkreten Hinweisen über das mögliche Vorliegen eines sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfes (z.B.: Wechsel des Bildungsgangs, sonderpädagogische Förderschwerpunkte, Inklusion, Förderortwechsel, etc.) werden alle beteiligten Personen in einen gemeinsamen Beratungsprozess einbezogen.

Ratsuchenden Eltern, aber auch Kindern und Jugendlichen wird eine Erziehungsberatung angeboten, wenn eine Lern- oder Lebenssituation schwierig ist. Gemeinsam mit den Therapeuten werden Lösungsstrategien entwickelt und Hilfen initiiert. In vielen Fällen der Beratungspraxis erweist es sich als notwendig, geeignete Möglichkeiten für die poststationäre Therapie zu empfehlen. Bei Bedarf wird der Kontaktaufbau zu externen Fachleuten begleitet. Ansprechpartner sind u.a. Mitarbeiter des Jugendamtes, der Erziehungsberatungsstellen der Stadt und der freien Träger, niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiater und -psychologen, Schulpsychologen, Logopäden und Ergotherapeuten.

Im Bereich der Sekundarstufe I bzw. Sekundarstufe II ist oftmals eine Berufswahlberatung nötig. Den Schülerinnen und Schülern sollen zukünftige Perspektiven und eigene Ziele aufgezeigt und bewusst werden. Die Jugendlichen werden bezüglich zukünftiger Vorhaben (Praktikum, berufliche oder schulische Ausbildung, ggf. Studium) unterstützt.

Aufgrund der kleinen Klassengrößen und der im Vordergrund stehenden therapeutischen Begleitung sind die Möglichkeiten der individuellen Diagnostik und Förderung von Stärken an der Erich-Kästner-Schule besonders gut.

Die Lehrer können jede einzelne Schülerin/jeden einzelnen Schüler während der Unterrichtsstunden genauer beobachten als in der Regelschule, da die Schülerzahlen viel geringer sind. Jede Schülerin/jeder Schüler bekommt dadurch mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung. Mit Hilfe dieser Beobachtungen, ggf. durch Klassenarbeiten, Vergleichsarbeiten, zentrale Prüfungen, Online-Diagnosetests sowie mit Hilfe weiterer Testungen (IQ-Tests, LRS- oder Dyskalkulie-Tests durch die Therapeuten) wird nach ca. 20 Unterrichtstagen ein Förderplan für jeden Schüler/jede Schülerin als erste Bestandsaufnahme ausgefüllt. Dies dient als Grundlage für die weitere Arbeit. Zum Ende des Klinikaufenthalts erfolgt eine zweite Bestandsaufnahme und Evaluation der getroffenen Maßnahmen. Die Ergebnisse werden an die Lehrer der Heimatschulen übermittelt, so dass sie an die begonnenen Maßnahmen anknüpfen können.

Das Schulprogramm der Erich-Kästner-Schule wird – wie auch das schulinterne Curriculum – regelmäßig fortgeschrieben. Inhalte des Schulprogramms sind ausgehend von grundsätzlichen Aussagen zu unserem Namensgeber und der Chronik der Schule u.a. unser Leitbild, die Europäische Charta der Schulrechte des kranken Kindes sowie pädagogische Implikationen ausgewählter Krankheitsbilder. In einem eigenen Kapitel werden alle relevanten Aspekte von Unterricht und Erziehung (z. B. Aufnahmebedingungen, Aufgaben und Ziele, Diagnostik, individuelle Förderung, Unterrichtsorganisation, besondere Unterrichtsangebote, Lernumgebung und Lernatmosphäre, Leistungsanforderung und -bewertung) intensiv betrachtet. Ebenso werden unsere Beratungsangebote und -möglichkeiten sowie unser Netzwerk dargelegt.

Bei Interesse sprechen Sie uns bitte an.